Zum Kellerduell beim HSV Oberhavel (8. Platz, 5:17 Punkte) reisten die Prenzlauer Handballer (7., 7:13) mit gedämpfter Erwartungshaltung nach Borgsdorf. Zum einen standen in einen dezimierten Kader nur zwei etatmäßige Rückraumspieler zur Verfügung und zum anderen ließ der Gegner mit beachtlichen Ergebnissen aufhorchen. Schließlich holten die Oberhavelländer in eigener Halle aus den letzten zwei Partien drei Punkte gegen Mannschaften aus der oberen Tabellenregion.
Schließlich zeigten sich die Sorgen unbegründet. Auch die Gastgeber konnten personell nicht aus dem Vollen schöpfen und den Fortunen gelang mit einer überzeugenden Leistung ein verdienter 32:20-Auswärtssieg. Grundlage dafür war eine konzentrierte Anfangsphase. Max Meilicke eröffnete gleich mit dem ersten Angriff den Torreigen, ehe Eric Runge zwei Ballgewinne in der Abwehr zum schnellen 0:3 nutzte. Der HSV traf dann zum 1:3, musste aber drei weitere Prenzlauer Treffer zum 1:6 hinnehmen und reagierte bereits früh mit der Auszeit (10. Minute). Die Gäste hatten bis hierhin eine sichere Abwehr gestellt und zeigten sich treffsicher im Angriff. Oberhavel kam anschließend per Strafwurf zum zweiten Tor, doch schon den nächsten Siebenmeter parierte Torsten Dommann im Prenzlauer Gehäuse. Da er auch in der Folge immer wieder zur Stelle war, wuchs der Vorsprung seiner Fortunen weiter an. An der Anzeigetafel leuchtete so vom 2:8 und 3:10 schließlich ein 4:12. In der 22. Minute nutzten dann auch die Prenzlauer ihre Auszeit. Neben der kurzen Pause wurde noch einmal an die Chancenverwertung appelliert, blieben doch einige sogenannte Hundertprozentige in den letzten Minuten ungenutzt. Trotz der Auszeit konnten die Gäste in der Schlussphase den komfortablen Vorsprung nicht behaupten. Mit 9:14 ging es in die Pause.
Für den zweiten Abschnitt galt es, mit den Kräften weiter zu haushalten, aber auch aus einer stabilen Deckung heraus den schnellen Torerfolg zu suchen. Dies gelang sofort wieder. Der Angriff der Hausherren wurde abgewehrt und erneut konnte Meilicke den Torreigen eröffnen. Auch eine Zeitstrafe stoppte die Prenzlauer jetzt nicht. Dommann parierte den fälligen Strafwurf und auch die folgenden Würfe, während Henrik Schulz aus dem Rückraum die Bälle im HSV-Kasten unterbrachte – 9:18, 34. Minute. Beim 10:20 durch Anton Vitense betrug der Abstand erstmals 10 Tore. Oberhavel konnte noch einmal auf 14:21 verkürzen, aber ausgerechnet eine eigene Unterzahl brachte die Fortunen zurück. Mit dem 15:25 stellte Alexander Herklotz, der im rechten Rückraum eine gute Partie zeigte, den alten Abstand wieder her – 44. Minute. Auch wenn in der Folge die Gastgeber noch einmal auf sieben Tore verkürzen konnten, geriet der Sieg nicht in Gefahr. Neben der guten Abwehrleistung mit einem überzeugenden Torhüter war der variable Angriff ein Garant dafür. Die Fortunen zeigten sich von allen Positionen torgefährlich. Mit 10 Treffern aus dem Rückraum zeigte Schulz sich am erfolgreichsten, aber auch seine Nebenleute stellten mit ihren Wegen in die Tiefe den HSV immer wieder vor Probleme. Mit diesem Erfolg ist Platz 5 in der Tabelle für die Fortunen nun wieder in Sichtweite.
Fortuna: T. Dommann (TW), E. Runge (6), T. Förster (1), T. Labsch (3), M. Meilicke (4), R. Waldeck (n.e.), A. Vitense (3/1), A. Herklotz (5/2), M. Ziegs, H. Schulz (10)
Hinausstellungen: Oberhavel 4 – Fortuna 3
Strafwürfe: Oberhavel 5/3 – Fortuna 5/3