Vor einer schweren Aufgabe standen die Handballer des SV Fortuna am vergangenen Samstag. Mit der zweiten Vertretung des SV Berolina Lychen empfingen die Kreisstädter den aktuellen Tabellenzweiten der Kreisliga zum Derby. Mit einem vollen Kader wollten die Fortunen den Gästen Paroli bieten und sich für die Hinspielniederlage revanchieren. Im vergangenen November lagen die Prenzlauer bereits deutlich in Rückstand, ehe in der Schlussminute der torarmen Partie doch noch der Ausgleich gelang. Kurz vor der Schlusssirene avancierte dann Torhüter Torsten Dommann zum tragischen Helden, als ihm ein eher ungefährlicher Wurf zum 23:22-Sieg der Gastgeber in die Maschen durchrutschte.
Mit allein 12 abgewehrten Lychener Angriffen in der zweiten Spielhälfte wurde Dommann am Samstag nun einer der Garanten für die gelungene Revanche.
Jedoch sah es in der Anfangsphase nicht danach aus. Lychen erhöhte nach dem 0:1 zu Beginn schnell auf 1:3. Dann aber war die Prenzlauer Defensive auf Betriebstemperatur und aus dem Rückraum drehten Richard Karstädt und Oliver Gässler (2) den Spielstand auf 4:3. In der Folge konnte der Rückraum der Fortunen aber nicht an die Torgefährlichkeit der letzten Spiele anknüpfen. Da sich aber das Spiel über den Kreis, die Außen und die Tempogegenstöße erfolgreich zeigte, bauten die Fortunen den Vorsprung kontinuierlich aus. Jedem Lychener Treffer folgten zwei Tore der Gastgeber. Beim 11:7 betrug der Vorsprung vier Tore und die Gäste reagierten mit der Auszeit – 20. Min. Zunächst erhöhten die Hausherren noch auf 12:7 bzw. 13:8, ehe dann eine Vielzahl von leichten Tormöglichkeiten nicht genutzt wurden. Lychen nutzte diese torlose Zeit und stellte beim 13:12 den Anschluss wieder her. Den Ausgleich konnten die Fortunen aber verhindern und mit 14:13 ging es in die Kabine.
Für den zweiten Abschnitt galt es auf Prenzlauer Seite noch enger als Mannschaft zusammenzurutschen und vor allem die vermeintlich leichten Tore zu erzielen, um als Sieger von der Platte zu gehen.
Es blieb ein enges Spiel! Nach dem Ausgleich zum 15:15 erhöhten die Gastgeber auf 18:15. Darko Vasovic (insgesamt 6 Treffer) und Patrick Dzierzawa (5) hielten die Brandenburgliga-Reserve zunächst im Spiel und verkürzten auf 18:17. In der Folge verloren die Lychener aber ihre Treffsicherheit und verfehlten das Gehäuse, scheiterten am Aluminium oder fanden im gut aufgelegten Dommann ihren Meister. Anders die Fortunen. Allen voran Tino Ulrich netzte jetzt sicher ein. Mit 5 Toren wurde er erfolgreichster Torjäger der Prenzlauer vor Falko Jäger (4/2) und Steffen Fiedler (4). Auch die Variabilität der Gastgeber zahlte sich aus. Gleich neun Werfer trugen sich in die Torschützenliste ein, während auf Lychener Seite fünf Spieler trafen. So gelang den Fortunen selbst in Unterzahl ein 7:0-Lauf der beim 25:17 sechs Minuten vor dem Ende für die Vorentscheidung sorgte. In der Schlussphase konnten die Gastgeber nur noch einen Treffer erzielen, während die Berolina-Männer das Ergebnis noch auf 26:20 korrigieren konnten und die Derbypunkte in der Kreisstadt blieben.
Fortuna: T. Dommann (TW), R. Karstädt (1), R. Fronicke (3), O. Gässler (3), St. Fiedler (4), E. Runge (2), F. Jäger (4/2), T. Förster, T. Labsch (1), C. Behme (n.e.), T. Ulrich (5), U. Seehagen, A. Herklotz, J. Heinrich (3)
Lychen: L. Schlewitt (TW), L. Dittmann (4), H. Brandt (3), D. Vasovic (6), P. Bandelow, T. Kröger, P. Dzierzawa (5), H. Trillhase, M. Jentho (2), T. Raelert
Hinausstellungen: Fortuna 3 – Lychen II 3
Strafwürfe: Fortuna 2/2 – Lychen II 5/3
Fotos: Bernward Liese, Wolfgang Schulz und Bodo Runge