Zum ersten Heimspiel der Saison hatten die Männer des SV Fortuna Prenzlau den SV Stahl Finow zu Gast. Die Vorzeichen der Partie schoben die Gastgeber in die Favoritenrolle. Während Fortuna seinen Saisonauftakt sicher gewann, mussten die Stahl-Handballer nach drei Niederlagen mit der „Roten Laterne“ in die Uckermark reisen. Diese vermeintlich guten Vorzeichen verstärkten sich noch, da die Gäste mit großen Personalsorgen und nur einem angeschlagenen Wechselspieler anreisten, während die Hausherren auf einen breiten Kader zurückgreifen konnten. Das gute Vorzeichen aber noch keinen sicheren Erfolg bedeuten, mussten die Prenzlauer und ihre zahlreichen Anhänger an diesem Nachmittag erfahren.

So fanden sich die Gastgeber Mitte der zweiten Hälfte in einem Rückstand wieder. Zahlreiche Fehlpässe, technische Fehler und falsche Wurfentscheidungen gerade auch von erfahrenen Spielern führten dazu. Schon in Unterzahl agierend kam obendrein noch eine Zeitstrafe wegen einer Unbeherrschtheit. Das 18:22 sorgte für gespenstische Stille in der Halle und Ratlosigkeit machte sich breit. Ein jetzt gut aufgelegter Fortunen Keeper und zwei Strafzeiten gegen Finow brachten Prenzlau noch einmal zurück ins Spiel – 21:22. Die hohe Fehlerquote verhinderte aber den Ausgleich. In Überzahl erhöhte Finow auf 21:23, während Fortuna am Aluminium scheiterte. Trotzdem rückte die Mannschaft nun kämpferisch enger zusammen und erzielt noch in Unterzahl doch den Anschluss. Und dabei sollte es nicht bleiben. Plötzlich fanden die Prenzlauer Würfe den Weg am Finower Torhüter vorbei in die Maschen, während die Deckung sich weiter stabilisierte. Die Unterstützung von den gut besuchten Rängen beflügelte zusätzlich. Dem Ausgleich folgte die erste Fortuna-Führung im zweiten Durchgang. Youngster Eric Runge setzte sich dann in seinem ersten Spiel bei den Männern auf Linksaußen durch und stellte mit dem 25:23 die Weichen auf Sieg. Dafür spielte noch eine Verletzung der Finower den Hausherren in die Karten. An dieser Stelle wünschen wir gute Besserung! Den Gästen gelang in der Folge kein Treffer mehr, während Fortuna noch zum 27:23-Endstand traf. Ein Erfolg mit viel Krampf, bei dem vor allem die zwei gewonnenen Punkte zählen.

Dabei hatte das Spiel aus Prenzlauer Sicht nicht besser beginnen können. Erst in der 7. Spielminute konnten die Stahl-Handballer ihren ersten Treffer bejubeln. Fortuna führte zu diesem Zeitpunkt bereits 3:0, startete dann aber seine Fehlerserie. Finow nahm die Geschenke gerne an, egalisierte den Spielstand und lag beim 4:5 erstmals in Front. Nach dem 7:9 war es vor allem Routinier Björn Kröger, der mit Kampfgeist den Torerfolg erzwang. Aus dem Rückstand entwickelte sich ein 2-Tore-Vorsprung – 11:9. Nach dem 13:11 bestimmten wieder Fehler das Prenzlauer Angriffsspiel und Stahl kam zurück. Fortuna führte noch einmal beim 14:13, konnte dann aber keinen Treffer mehr erzielen. Stattdessen glich Finow in Unterzahl aus und Prenzlau rettete sich mit dem Unentschieden in die Pause.

In der Kabine wurde die Marschroute für den zweiten Durchgang festgelegt. Doch schon ihre ersten Angriffe konnten die Gäste ungestört im Prenzlauer Gehäuse unterbringen. Von der geforderten Aggressivität war nichts zu sehen. In Überzahl glich Fortuna zwar zum 17:17 aus, aber die hohe Fehlerquote an diesem Nachmittag brachte die Gastgeber dann in die eingangs geschilderte Schlussphase. Neben den zwei erkämpften Punkten sind die gezeigte Moral und der Mannschaftsgeist die positiven Aspekte, die es aus dieser Partie zu ziehen gilt. Ansonsten bleibt nur: Mund abputzen und weiter!

Fortuna: T. Dommann (TW), R. Karstädt (3), R. Fronicke (3), R. Janke, St. Fiedler (6), M. Ziegs (n.e.), F. Jäger (6), T. Ulrich, T. Labsch, B. Kröger (3), E. Runge (1), J. Heinrich (2), U. Seehagen (3)

Zeitstrafen: Prenzlau 3 – Finow 4

Strafwürfe: Prenzlau 1/0 – Finow 4/2

 

Fotos: Bernward Liese

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