Ernüchternd mussten die Handballer von Fortuna Prenzlau die Heimreise vom Uckermarkderby bei Lok Templin antreten. Mit einer indiskutablen Offensivleistung, die nur in 17 Toren mündete war beim Lokalrivalen in der Kurstadt kein Punktgewinn möglich. Die Templiner ihrerseits konnten mit ihren Anhängern einen verdienten 23:17-Erfolg feiern und sich für die Hinspielniederlage in der Kreisstadt revanchieren.

Das mit Spannung erwartete Spiel war in der Anfangsphase von beiden Defensivreihen geprägt. Zwar konnte nach mehreren Versuchen Fortuna den Führungstreffer erzielen, aber auch Lok fand nun den Weg ins Netz. Trotzdem sorgten die Torhüter und die Abwehrarbeit beider Mannschaften dafür, dass Tore Mangelware blieben. Nach dem 2:2 der Templiner wussten die Prenzlauer mehr Nutzen aus der guten Deckung zu ziehen und erhöhten auf 2:5. Der 3-Tore-Vorsprung bestand auch beim 4:7 und 5:8. Templin reagierte zwischenzeitlich mit einer Auszeit. In der Folge zeigte diese dann auch Wirkung. Immer wieder stellten die Gastgeber im Angriff auf zwei Kreisspieler um und konnten sich so Räume in der Prenzlauer Deckung erarbeiten. Kurz vor der Halbzeitpause handelte sich Fortuna so eine Zeitstrafe und den 9:9-Ausgleich ein.

Während die Kreisstädter mit neun Gegentoren zufrieden sein konnten, belegten die nur neun eigenen Treffer das große Manko. Dies wollte die Mannschaft in Halbzeit zwei besser gestalten.

Die Überzahl zu Beginn der zweiten Hälfte nutze Lok dann aber nicht nur zur ersten Führung in der Partie, sondern auch zur Wendung des Spieles. Prenzlau gelang zwar noch einmal der 11:11-Ausgleich, ehe das Angriffsspiel dann aber komplett zusammenbrach. Fehlpässe und technische Fehler brachten die Fortunen zu oft um die Wurfmöglichkeit, während Lok die Geschenke annahm und eiskalt konterte. Erschwerend hinzu kamen zwei weitere Zeitstrafen auf Seiten der Gäste, die ihre Angriffsbemühungen kaum noch mit Bewegung vortrugen. Sollten die Kreisstädter dann doch mal ihre Wurfchance erhalten, war bei Martin Schwenzer im Lok-Kasten Endstation. Der Templiner Schlussmann verdiente sich an diesem Tag nicht nur mit vereitelten Großchancen, sondern auch parierten Strafwürfen Bestnoten. Die Prenzlauer Torhüter dagegen bekamen keinen Zugriff mehr auf das Spiel. Auch eine Auszeit änderte daran nichts. Die Hausherren spielten mit viel Selbstvertrauen auf und wurden von ihrem Publikum zur Vorentscheidung getragen – 19:11. Dabei trugen sich nahezu alle Feldspieler in die Torschützenliste ein. Den größten Abstand erzielte Lok beim 21:12. Fortuna dagegen erreichte in keinem Mannschaftsteil mehr Normalform. Einfache Gegentore, 15 Fehlpässe und technische Fehler in der gesamten Partei und eine Trefferquote von nicht mal 45% sprechen eine deutliche Sprache. Einziger Lichtblick blieb der Zusammenhalt in der Mannschaft. Eine kampflose Aufgabe des Spieles erfolgte ebenso wenig, wie eine „Schuldzuweisung“ an den Mitspieler. Gegen Ende der Partie konnten die Gäste dann tatsächlich auch noch einmal etwas Schwung in ihren Angriff bringen, mehr als Ergebniskorrektur brachte dies aber natürlich nicht mehr ein. Lok feierte mit dem Treffer zum 23:17-Endstand einen fairen Derbyerfolg. Damit schieben sich die Gastgeber vorerst an den Prenzlauern vorbei auf den 4. Tabellenrang.

Für Fortuna gilt es, das Spiel mit den richtigen Schlüssen schnellstmöglich abzuhaken, um nicht die Podestplätze aus den Augen zu verlieren!

Lok: M. Schwenzer (TW), N. Lindberg (1), P. Lewandscheck (3), N. Wendland (5/2), St. Lestin (2), J. Lohmann (5), A. Döhring (1), D. Milster (4), St. Kitzig, M. Wildt (1), J. Piontek (1)

Fortuna: T. Dommann (TW), R. Bubak (TW), R. Karstädt (4), R. Fronicke (1), Ch. Holdack (4), R. Janke, St. Fiedler (1), M. Ziegs, F. Jäger (4/2), S. Müller (1), T. Labsch, R. Waldeck, J. Heinrich (2), U. Seehagen,

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