Im Nachholspiel gegen den HSV Oberhavel wollten die Handball-Männer des SV Fortuna an die Leistung der beiden guten Auftritte vor der Osterpause anknüpfen.

Mit dem 1:0 durch Eric Runge und dem ersten abgewehrten Konter durch Torsten Dommann, schienen die Prenzlauer auch gut in die Partie zu kommen. Jedoch zeigten sich die Fortunen in der Folge zu unkonzentriert. Fehler im Angriffsspiel und Passivität in der Deckung prägten das Spiel der Hausherren. Nach dem 3:3 durch Jan Heinrich nutzte Oberhavel die Schwächen und ging mit 3:6 in Führung. In der 11. Minute reagierte die Prenzlauer Bank und forderte noch einmal mehr Aggressivität und eine höhere Konzentration. Eine sichtbare Besserung trat aber nicht ein. Zwar gelangen den Gastgebern wieder eigene Treffer, aber auch die Randberliner blieben erfolgreich. Oft profitierten sie dabei vom zweiten Ball, den sie sich sicherten und dann erfolgreich verwerteten. Bei 7:11 betrug der Vorsprung erstmals vier Tore. Durch Richard Janke und Jäger konnten die Fortunen den Rückstand auf 9:11 verkürzen, dichter kamen sie den Gästen zunächst aber nicht. Erst beim 13:14 durch Steffen Fiedler war der Anschluss wieder geschafft. Doch auch dies brachte den Hausherren keine Sicherheit. Immer wieder lag das Augenmerk jedes Einzelnen auf Nebensächlichkeiten, statt als Mannschaft zusammenzustehen und gemeinsam für den Erfolg zu arbeiten. Der HSV Oberhavel, der ebenfalls nicht fehlerlos spielte, nutzte dies zum 13:16. Mit diesem Rückstand und mit Prenzlauer Unterzahl ging es in die Halbzeitpause.

Dort wurden nicht nur deutliche Worte gefunden, sondern auch noch mal an die eigenen Fähigkeiten appelliert. Zwar hatte die Mannschaft bei vier Alu-Treffern im ersten Abschnitt auch Wurfpech, jedoch war eine gewaltige Steigerung möglich. Die Mannschaft zeigte sich in der Kabine schließlich fest entschlossen, das Spiel umzubiegen!

Und Fortuna erwischte einen Start nach Maß. In eigener Unterzahl gelang zwar zunächst kein Treffer, den Gästen wurde aber nur das 13:17 gestattet. Durch die Umstellung auf eine 5:1-Abwehr stand der Prenzlauer Deckungsverband nun sehr sicher und Dommann zeigte starke Paraden. Die erkämpften Bälle wurden dann schnell in die Spitze gespielt. Vor allem Jäger nutzte den Platz um die Pässe in Tore umzumünzen. Der Rückstand schmolz nicht nur zusammen, sondern beim 17:17 war das Spiel wieder ausgeglichen. Und Fortuna ließ nicht locker. Erstmals seit dem 1:0 gingen die Hausherren wieder in Führung. Da Dommann weiter sein Tor vernagelte und unter anderem zwei Strafwürfe abwehrte, erhöhte sich der Prenzlauer Vorsprung auf 20:17. Ausgerechnet in der folgenden Überzahlsituation riss der 7:0-Lauf und die Gastgebern ließen wieder Gästetreffer zu (20:18, 41. Min.). Oliver Gässler hatte aber aus dem Rückraum die richtigen Antworten parat und der Vorsprung blieb zunächst konstant. Als dann jedoch der Gästekeeper mehrmals als Sieger aus den Duellen hervorging, gelang seinen Vorderleuten vor allem über die Außenpositionen die Treffer zum 22:22-Ausgleich. Beim 23:24 gerieten die Fortunen noch einmal in Rückstand, konnten diesen aber umgehend ausgleichen und in Überzahl durch Jäger und René Waldeck wieder einen zwei-Tore-Vorsprung erzielen. Zwei weitere Treffer durch Fiedler brachten das 28:24 und die Gäste nahmen fünf Minuten vor dem Ende ihre Auszeit. In der Folge konnten die Randberliner zwei Tore erzielen während Prenzlau drei Angriffe nicht nutzen konnte und dann noch in Unterzahl geriet. Der HSV Oberhavel nutzte den Raum und erzielte den 28:27-Anschlußtreffer. In der vorletzten Minute dann die Prenzlauer Auszeit. Die zwei Punkte sollten nun gesichert werden. Doch die Fortunen blieben weiter torlos und die Gäste glichen zum 28:28 aus. Noch blieben 30 Sekunden um das Spiel zu gewinnen. In der letzten Sekunde entschied der Schiedsrichter, der allein pfeifend keinen einfachen Stand hatte, auf „Abwehr im Torraum“ durch die HSV-Abwehr. Zum verhängten Strafwurf trat Oliver Gässler an. Dieser verwandelte mit der Schlusssirene zum umjubelten 29:28-Heimerfolg. Ein Spiel, aus dem der Punktgewinn das Wichtigste ist und welches nach der Aufarbeitung schnell abgehakt werden sollte.

Mit diesem glücklichen Sieg sichern sich die Prenzlauer vor dem letzten Spieltag der Kreisliga eine Medaille und schieben sich vorerst auf den zweiten Tabellenrang. Um diesen im direkten Vergleich gegen die punktgleiche zweite Vertretung des HSV Bernauer Bären zu verteidigen, ist am nächsten Samstag aber in allen Bereichen eine enorme Steigerung nötig!

Fortuna: T. Dommann (TW), R. Janke (2), R. Fronicke (2), T. Ulrich, St. Fiedler (5), F. Jäger (6/1), O. Gässler (9/2), M. Ziegs (n.e.), C. Behme, R. Waldeck (2), J. Heinrich (1), E. Runge (2)

Hinausstellungen:       Fortuna 2 – Oberhavel 4

Strafwürfe:                 Fortuna 4/3 – Oberhavel 3/0

Fotos: Bodo Runge

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